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488 Route 74. KAIRO. seits von der graugelben Wüste eingerahmten Niltal taucht in der
Ferne die Mohammed Ali-Moschee (S. 476) auf.

Bei der Wegteilung reiten wir nunmehr l. nach der *Mastaba
des Ptakhotep
, dem Grabmal eines der höchsten Staatsbeamten aus
der Zeit der V. Dynastie (ca. 2700-2550 vor Chr.). Die auch in-
haltlich
interessanten Wandreliefs gehören wie die der ungefähr
gleichzeitigen Mastaba des Ti (s. unten) zu den schönsten des Alten
Reichs; bei der mangelhaften Beleuchtung gelangen jedoch ihre
Feinheiten nicht überall zur vollen Wirkung. Am hervorragend-
sten
ist der Wandschmuck der Opferkammer (Totenmahl, Dar-
stellungen
aus dem Landleben u. a.).

Wir wenden uns nunmehr zur Mittagsrast nördl. nach dem Hause
Mariette’s
, das während der Ausgrabungen einst dem berühmten
Ägyptologen (S. 477) Unterkunft geboten hat. Auf der Terrasse
pflegt man das aus Kairo mitgebrachte Frühstück zu verzehren
(-5 Pi. Trkg. an die Aufseher, die auf Verlangen arabischen
Kaffee liefern).

Wenige Min. westl. vom Mariette-Haus liegt das ägyptische
*Serapeum, mit den unterirdischen Felsengräbern des Apis, des
heiligen Stieres des Gottes Ptah.

Der Apis, der in Memphis in einem besonderen Tempel verehrt und
nach seinem Tode mit großem Pomp beigesetzt wurde, galt wie der Mensch
im Jenseits als wesenseins mit dem Gott Osiris, seine Gruft bildete ein
beliebtes Wallfahrtsziel, sogar Einsiedler lebten in den engen Zellen der
Apisgrüfte. Nachdem Ptolemäus I. den Kult des Serapis (S. 456) in
Ägypten eingeführt hatte, wurde die neue Gottheit mit Osiris-Apis (ägypt.
Oser-hape, griech. Osorapis) identifiziert.

Der Kulttempel über den Apisgrüften ist ebenso spurlos untergegangen,
wie ein zweiter, von Nektanebōs (358-341 vor Chr.) hier errichteter Tempel,
zu welchem aus dem Fruchtlande die große Sphinxallee hinaufführte. Von
den Apisgrüften ist nur der von Psammetich I. (663-609) angelegte neue
Hauptgang mit seinen Grabkammern zugänglich. Von den riesigen Stein-
sarkophagen
, in welchen die Mumien der Apisstiere beigesetzt waren, sind
hier noch 24 erhalten.

Die berühmte *Mastaba des Ti, n.ö. vom Mariette-Haus, steckt
jetzt tief im Sande. Sie ist das Grab des königl. Baumeisters unter
Nuserrê (V. Dyn.). Den reichsten und schönsten Reliefschmuck
enthält die Grabkammer, die man von der Straße aus durch zwei
Vorhallen und zwei Gänge erreicht; hervorzuheben an der Ostwand
Erntearbeiten und Schiffbau, an der Südwand Totenopfer u. a., an
der Nordwand *Darstellungen des Lebens in den Deltasümpfen.

Wer nicht von hier nach Gîze weiterreitet, werfe beim Rück-
weg
eventuell noch einen Blick auf das Grab des Merekura, aus
dem Anfange der VI. Dynastie, und auf die nahe Gräberstraße,
mit einigen bemerkenswerten Grabbauten (Grab des Enchme-Hor,
das sog. Ärztegrab, u. a.), aus derselben Zeit.

Vgl. auch Bædekers Ägypten.